Peinlich aber wahr
GDV hat falsche Statistiken zu D&O-Versicherung veröffentlicht
Es ist sehr peinlich aber wahr: Die vom GDV veröffentlichten Schadenzahlen für den Bereich der D&O-Versicherung waren falsch. Die alten Zahlen lagen in den Jahren 2017 bis 2020 im Durchschnitt bei 96 %. Dass sich hieraus ein deutlicher Handlungsbedarf für den Versicherer ableitet, ist klar. Denn von den verbleibenden 4 % müssen nicht nur die eigenen Kosten, sondern auch noch die Courtagen der Makler gezahlt werden. Bei durchschnittlichen Kostensätzen von immer noch die 30 % entstehen also erhebliche Verluste. Die Wirklichkeit war indes anders: Die Schadenquote der genannten Jahre lag im Schnitt nur bei ca. 79 %.
Der Fehler soll wohl aufgrund falscher Meldungen eines (großen) Versicherers zustande gekommen sein. Pikant ist, dass gerade in diesem Zeitraum die in den letzten 2 bis 3 Jahren durchgeführten erheblichen Sanierungen mit diesen Schadenquoten begründet wurden. Schon an der Schadenquote des Jahres 2021 mit ca. 41,4 % erkennen wir, dass wohl bei den Sanierungen etwas überzogen worden ist.
Sowohl beim Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft als auch bei vielen Versicherungsmaklern ist das Ganze nicht gut angekommen. Man wird also bei neuerlichen Begehrlichkeiten der D&O Versicherer sehr viel zurückhaltender reagieren müssen, als in der jüngsten Vergangenheit.
Vielleicht wird es ja sogar wieder möglich werden, Prämien in diesem Bereich zu senken?