Talanx Konzern meldet Rekordgewinn im ersten Halbjahr
Die Talanx (also die Muttergesellschaft des HDI) meldet für das erste Halbjahr 2025 einen Rekordgewinn. Damit ist sie nicht allein, auch einige andere große Versicherer haben bereits sehr gute Zahlen gemeldet.
Wir erinnern uns aber noch gut, dass die Talanx bzw. der HDI bei der vor einigen Jahren durchgeführten rigiden Sanierungsphase in der Industrieversicherung gemeinsam mit der Allianz eine Führungsrolle eingenommen hat. Der HDI hat sich hier durch besonders konsequente Kündigungen bestehender Verträge in der Industrieversicherung ausgezeichnet. Makler haben damals unter der Hand gemunkelt, dass ein Versicherer, der so vorgeht, wohl nicht mehr lange prominent in der Industrieversicherung vertreten sein wird. Das Ganze hat sich als nichtzutreffend dargestellt, gerade in der Industrieversicherung hat HDI sein Ergebnis sehr deutlich verbessert.
Schon damals war es Ziel des Unternehmens mit weniger Verträgen mehr Prämie zu verdienen. Dies ist betriebswirtschaftlich nachvollziehbar und hat auch gut funktioniert. Es ist sicherlich auch ganz im Sinne der Aktionäre.
Mit der ursprünglichen Aufgabe des 1903 als Haftpflichtverband der Deutschen Eisen- und Stahlindustrie gegründeten Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit hat diese Geschäftspolitik allerdings nichts mehr gemeinsam. Damals ging es darum, den Mitgliedern (also den Kunden) Zugang zu adäquatem und günstigem Versicherungsschutz zu verschaffen. Zu keiner Zeit war es beabsichtigt, in einem Versicherungsbereich nachhaltig und über einen langen Zeitraum Verluste zu produzieren, aber kommentarlose Kündigungen von Verträgen von Mitgliedern gab es in den ersten Jahrzehnten und bis in die 1990er Jahre hinein beim HDI nicht. Dies ist heute anders.