Zu diesem Thema gibt es nahezu täglich neue Nachrichten. Zum einen veröffentlichte unlängst der GDV seine Statistik, aus der hervorgeht, dass auch die letzten beiden Jahre in der Industrieversicherung im Schnitt aller Mitgliedsunternehmen des GDV negativ verlaufen sind. Die sogenannte „Combined Ratio“, also die Schaden Kostenquote, lag wiederum über 100 %.
Überhaupt lag diese in den letzten zehn Jahren nur dreimal unter diesen 100 %. Auf der anderen Seite hört man vermehrt Zufriedenheit aus dem Lager der Rückversicherer (dort ist von Rekordgewinnen die Rede) und auch die Erstversicherer melden reihenweise exzellente Ergebnisse. Die Allianz meldet zum Beispiel einen Rekordgewinn für das erste Halbjahr. Immerhin EUR 7,9 Milliarden verdiente man bei den Münchenern im ersten Halbjahr. Auch die Talanx Gruppe meldet für das erste Halbjahr einen Rekordgewinn von über EUR 1 Milliarde (zur Talanx gehört der Industrieversicherer HDI).
Zurich meldet ebenfalls Rekordzahlen von EUR 4 Milliarden im ersten Halbjahr und auch der italienische Konzern Generali freut sich über ein operatives Ergebnis von EUR 3,7 Milliarden. Bei der R+V kletterten die Prämieneinnahmen des ersten Halbjahres um 0,9 % auf ein Umsatzvolumen von EUR 9,3 Milliarden.
Die Zahlen der anderen großen Sachversicherer (wie zum Beispiel dem AXA Konzern) werden wohl auch nicht wesentlich schlechter ausfallen. Dennoch heißt dies erfahrungsgemäß nicht, dass die Bemühungen um höhere Prämien im Bereich der industriellen und großgewerblichen Sachversicherung enden. Allerdings befinden wir uns mittlerweile im achten Jahr kontinuierlicher Prämienerhöhungen und das Verständnis vieler Kunden für weitere Erhöhungen von Prämien und auch Selbstbeteiligungen neigt sich dem Ende zu.